Der Lehrgang - Sondensuche in Quern

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Der Lehrgang

Der Zertifizierungskurs für Sondengänger im Archäologischen Landesamt Schleswig

Der Kurs teilte sich in einen dreitägigen Theorieteil und einen zweitägigen Praxisteil. Die Theorie fand im Herrenhaus Annettenhöh in Schleswig  bzw. beim Kampfmittelräumdienst in Groß Nordsee bei Westensee statt. Die Organisation war vorbildlich und das Klima in der ca. 25 Teilnehmer starken Gruppe gut. Der Unterricht war sehr interessant und anschaulich, die Teilnahme kostenlos. Es kamen Teilnehmer aus ganz Schleswig-Holstein zusammen.
Vom Arbeiter bis zum Akademiker sämtlicher Altersgruppen war alles dabei - außer Frauen! Die Schatzsucherei ist eher eine Männerdomäne, der Anteil der Frauen innerhalb der ca. 200 derzeit Zertifizierten liegt bei etwa 10%.
Eine Strandbesucherin erklärte mir das mal folgendermaßen: "Sachen suchen ist öde, das haben Frauen jeden Tag! Mama, wo ist mein T-Shirt? Schatz, wo ist meine Krawatte? usw. Frauen suchen nicht, Frauen finden!" ;-)
Der Praxisteil fand in Großenwiehe und Löptin statt. Beides archäologisch sehr interessante Orte. Die Altzertifizierten nahmen die Neuen quasi an die Hand und zeigten Ihnen die Üblichkeiten bei der Sondierung usw. Auch der Praxisteil war gut besucht und die Stimmung war sehr nett.

Wer so eine Zertifizierung hinter sich hat, kennt die Regeln und weiß, wie er mit Funden und Fundstätten umzugehen hat. Er setzt zwar relativ viel Geld für die Ausrüstung und die Teilnahme am Kurs (Freistellung/Urlaub) ein, doch erhält er auch eine sehr gute Ausbildung. Das Landesamt wiederum lässt die Sondengänger nach ihren Regeln und in ihrem Auftrag suchen. Dies generiert erheblich mehr Funde und ist sehr hilfreich bei Gruppenaktionen, wo dann flott mal 30 Personen ein ganzes Feld abkämmen, wie jüngst in Husby. Das Miteinander im passwortgeschützten, eigenen Internetforum sorgt zusätzlich für ein starkes Wir-Gefühl. Hier werden Funde eingestellt und besprochen, es findet ein sehr reger und netter Austausch statt.
Mit der genannten Vorgehensweise hat das Archäologische Landesamt in Schleswig, dem dänischen Modell folgend, eine gute Lösung geschaffen, sich mit den Sondengängern zu verbünden. Win-Win, wie ich finde.     


 
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